Ein Girokonto mit Prämie macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck: Oftmals handelt es sich um ein kostenloses Girokonto, die Eröffnung ist schnell, unkompliziert und zusätzlich gibt es Bargeld oder Gutscheine. Doch warum verschenken Banken Geld und gibt es da nicht einen versteckten Haken? Wir haben Girokonten mit Prämien genau unter die Lupe genommen. Die nachfolgende Liste zeigt eine gute Auswahl – hier findet jeder das passende Girokonto mit attraktiver Prämie für seine Bedürfnisse.
Anbieter | Grundpreis | EC- Karte | Kredit- karte | Dispo / Überziehung | Prämie und Bedingungen | Zum Anbieter |
---|---|---|---|---|---|---|
Unsere Empfehlungen | ||||||
Commerzbank Girokonto | ab 0,00 € | 0 € | 0 € | 10,50% 16,00% | + 50 € Startguthaben + kostenlos ab 700 € Mindestgeldeingang pro Monat | zur Bank |
1822direkt Girokonto Klassik | ab 0,00 € | 0 € | 30 € | 7,17% 7,17% | + 50 € Gutschrift + Kontoeröffnung bis zum 02.08.2021 + mind. 3 Gehaltseingänge von monatlich insgesamt mind. 1.000 € (Lohn, Gehalt, Rente, Besoldung, BAföG) | zur Bank |
Warum bieten Banken ein Girokonto mit Prämie an?
Eigene Bekanntheit steigern
Natürlich fragen sich viele: Warum wird mir von der Bank Geld geschenkt? Da kann doch etwas nicht richtig sein! Banken haben aber ihre Gründe: Einer davon ist schlichtes Marketing. Der Name der Bank wird bekannt, Menschen erzählen ihren Bekannten von dem Angebot und die Bank erweitert so den Kreis an potenziellen Kunden. Sucht der Verbraucher später einmal eine Bank, um ein potenzielles Konto zu eröffnen, hilft es, dass die Bank sich schon einen Namen geschaffen hat. Die Bank wirkt vertrauenswürdiger, wenn der Name in den Köpfen der Menschen festsitzt.
Neukundengewinnung
Ein anderer Grund ist die Neukundengewinnung. Sie gehört zum Kerngeschäft eines jeden Unternehmens. Stammkunden sind in einem Unternehmen zwar wichtig, reichen aber nicht aus, um das Geschäft zu expandieren und langfristig am Markt zu überleben. Also werden Neukunden benötigt und auch im Marketing gilt: Mit Speck fängt man Mäuse.
Hat ein Kunde das Konto erst eröffnet hat, nutzt er es womöglich auch. Das Girokonto mit Prämie kann dabei ruhig komplett kostenlos für den Verbraucher sein – Banken verdienen an Geldeingängen und Transaktionen genug, dass sich eine solche Prämien-Aktion lohnt.
Auch die Bedingungen, welche so oft an ein Girokonto mit Prämie gebunden sind, helfen Banken, letztlich Geld zu verdienen. Der Verbraucher macht hierbei auch einen Gewinn: Ein Konto braucht schließlich jeder – warum also nicht das nehmen, welches mir noch eine attraktive Prämie einbringt?
Solange man das Konto sinnvoll und auf seine Bedürfnisse passend auswählt, hat man als Verbraucher keine negativen Konsequenzen zu fürchten.
Welche Arten von Prämien gibt es?
Die wohl meist-beworbene Prämie ist Bargeld. Beträge bis zu 100 € können für eine simple Kontoeröffnung geboten werden. Weitere Prämien sind Gutscheine, z. B. für Online-Shops wie Amazon oder gratis Zeitung-Abos. Auch Cashback-Aktionen werden immer beliebter: Eröffnet der Kunde ein Konto, erhält er gleichzeitig eine Kreditkarte, mit der er für jeden Einkauf Geld zurückbekommt. Neues Smartphone oder Tablet gefällig? Auch das bieten einige Banken als Boni für die Eröffnung an.
Gibt es bei solchen Angeboten Einschränkungen oder Bedingungen?
Kurz gesagt: Ja. Die meisten Banken knüpfen die Prämien an Bedingungen. Am beliebtesten ist der Gehaltseingang. So kann die Bank sichergehen, dass auf dem Konto wenigstens etwas Geld landet, mit dem sie arbeiten kann. Andere Banken möchten lediglich Kontobewegungen sehen oder zahlen das Startguthaben bedingungslos – nehmen aber eine Kontoführungsgebühr, wenn das Girokonto mit Prämie nicht als Gehaltskonto genutzt wird.
Worauf muss man bei der Eröffnung eines neuen Girokontos achten? Welche Kosten können anfallen?
Zunächst einmal ist es ratsam, sich selbst zu überlegen, wofür das Konto primär genutzt wird.
- Benötige ich eine Kreditkarte und wenn ja, wofür genau?
- Handel ich gerne mit Aktien und möchte gleichzeitig ein Depot anlegen?
- Nutze ich das Konto für mein Gehalt oder als Gemeinschaftskonto, auf das nur unregelmäßig Geld eingeht?
Wer weiß, was er möchte, der tappt nicht in die Falle, sich über eine kostenlose Kreditkarte zu freuen, die er gar nicht nutzt. Mögliche Kosten sind:
- Kontoführungsgebühren
- Kartengebühren
- Kosten für Überweisungen oder Scheckeinreichungen
- Teure Bargeldabhebungen oder -einzahlung
- hohe Sollzinsen.
Checkliste für die Kontoeröffnung
- Muss regelmäßig ein Geldeingang (Gehalt, Rente, BAföG) auf dem Konto verzeichnet werden?
- Ist eine Kreditkarte inbegriffen?
- Was kostet die EC-Karte oder Kreditkarte?
- Wie hoch ist die Kontoführungsgebühr?
- Wie lange bleibt das Konto kostenlos? (Bei einigen Anbietern kosten Konten erst im 2. Jahr Gebühren)
- Kosten Transaktionen, wie die Bargeldabhebung im Ausland oder Überweisungen zusätzlich Geld?
Gibt es kostenlose Girokonten mit Prämie?
Wer ein kostenloses Girokonto sucht, findet auch gelegentlich Konten, die einen Bonus anbieten. Doch auch diese sind meist an Bedingungen gebunden, z. B. einen regelmäßigen Geldeingang. Wer das Konto also ohnehin als Gehaltskonto oder als Gemeinschaftskonto für die Familie nutzen möchte, kann hier zusätzlich attraktive Prämien erhalten.
Wie läuft die Kontoeröffnung ab?
Die Kontoeröffnung für ein Girokonto mit Startguthaben läuft in der Regel genauso ab, wie das Eröffnen eines regulären Kontos.
Online-Antrag ausfüllen
Die große Mehrheit an Banken hat mittlerweile solide und schnelle Antragsverfahren, die teilweise vollständig online durchgeführt werden können. Nach einem Klick auf „Konto eröffnen“ wird man auf die Antragsseite weitergeleitet. Vor der Eröffnung hält man am besten seinen Personalausweis oder Reisepass bereit – sie werden als Identifizierungsmerkmal genutzt. Die persönlichen Daten sollte man gewissenhaft ausfüllen – Fehler können zu einer Ablehnung des Kontos führen. Der ausgefüllte Antrag wird größtenteils online an die Bank übermittelt – einige Tage später erhält man den Antrag dann per Post zur Unterschrift. Andere Banken lassen den Antrag vom Kunden ausdrucken, unterschreiben und einreichen.
Postident oder Video-Ident-Verfahren
Zur Identifizierung des Kontoinhabers nutzen die meisten Banken noch das Postident-Verfahren: Mit Personalausweis oder Reisepass muss der Verbraucher kurz in der nächsten Postfiliale vorbeischauen. Hier wird per Unterschrift und Stempel der Post festgestellt, dass es sich bei dem Antragsteller wirklich um die richtige Person handelt.
Da viele Verbraucher diesen Ausflug zur Post aber nicht mögen, stellen viele Banken auf das Video-Ident-Verfahren um: Benötigt wird nur eine Kamera am PC – sogar ein Smartphone kann genügen. Man hält seinen Ausweis oder Reisepass in die Kamera und schon ist die Identifizierung geschafft.
Bekommt man auch bei einer negativen Bonität ein Girokonto mit Prämie?
Generell werden Girokonten an jeden vergeben, der eines haben möchte. Wer noch gar kein Konto hat, der hat in Deutschland sogar das Recht, ein Konto bei der Bank seiner Wahl zu eröffnen.
Bei einer negativen Bonität lehnen Banken zwar gelegentlich Kunden ab, als Kunde kann man aber auf die Eröffnung eines Basiskontos bestehen – sofern man noch kein anderes Konto hat. Diese Basiskonten dürfen allerdings mit Gebühren verbunden sein.
Wer ein Zweit- oder Drittkonto eröffnen möchte, und einen negativen Schufa-Score hat, der bekommt trotzdem oft ein Konto angeboten. Dieses wird dann zwar auf Guthabenbasis geführt, dies hält aber nicht davon ab, auch eine Prämie zu erhalten.
Wie kann man ein Girokonto kündigen?
Die Kündigung eines Girokontos ist eigentlich ganz einfach – vorher sollte man aber einige Dinge beachten:
- Lastschriften, Sammelüberweisungen und Daueraufträge müssen auf ein neues Konto übertragen werden
- Im Vorfeld sollte man sich informieren, ob die neue Bank vielleicht einen Kontowechsel-Service anbietet. Die Bank kündigt dann das Konto für den Verbraucher und übernimmt gleichzeitig alle Zahlungspartner.
- Das alte Konto sollte erst gekündigt werden, wenn das neue Girokonto schon eingerichtet ist. Es besteht ansonsten die Gefahr, dass man seine monatlichen Verpflichtungen nicht zahlen kann.
- Restguthaben sollte man vorher abheben – einige Banken nehmen Gebühren für die Überweisung auf das neue Konto.
- Die Kündigung selbst kann mit einem simplen Brief erfolgen. Im Netz findet man viele Mustervorlagen dafür. Von einer Kündigung per Fax oder E-Mail sollte man absehen – nicht alle Banken nehmen diese an.
Vor- und Nachteile eines Girokontos mit Prämie
Vorteile:
- Boni und Prämien können Gebühren rechnerisch reduzieren
- Wer keine Zinsen bekommt, der kann dies durch Prämien ausgleichen
- Rechnerisch wird der Zinssatz für Guthaben auf dem Konto erhöht
Nachteile:
- Man eröffnet ein Konto mit schlechten Konditionen, nur weil die Prämie „stimmt“
Unser Fazit
Ein Girokonto mit Prämie muss nicht unbedingt ein teures Lockangebot sein – wenn man sich ausreichend informiert und Angebote vergleicht, der kann zu seinem Girokonto zusätzlich eine attraktive Prämie erhalten. Vorsicht ist geboten, wenn man das Konto nur aufgrund des Boni eröffnet oder erst später herausfindet, dass die Prämie an bestimmte Bedingungen geknüpft ist. Wer aber vergleicht, der kann Vorteile für sich herausschlagen und sich über Bargeld, Gutscheine oder sogar Elektronik freuen.